TESCH Riesling

GRÜNE FAKTEN © by Dr. Martin Tesch


GEMEINSAM SIND WIR STARK!

Die Blüte der Weinrebe wird durch den Wind bestäubt. Ich brauche die Insekten nicht wie die Obst- und Gemüsebauern zur Sicherung meiner Erträge. Eigentlich fallen mir die Kerbtiere meistens als Schädlinge negativ auf. Vor allem wenn sie Löcher in die reifenden Beeren bohren. Dagegen muss ich mich doch schützen ….STOP! HALT! SO GEHT ES NICHT! Wenn man diese Gedanken jetzt zu Ende denkt und dann auch noch Ernst macht, wird es echt gefährlich. Man kann die Geschichte auch ganz anders erzählen: der Weinberg ist ein vielfältiger Lebensraum. Die Populationen bestimmter Arten wachsen unter günstigen Bedingungen stark an. Das ist eine ökologische Grundregel. Wenn der Marienkäfer, die Florfliege oder die Kreuzspinne einen tollen Sommer haben ist mir das eigentlich ziemlich egal, denn die tun den Trauben ja nichts. Wenn aber der Traubenwickler, die Rebzikade oder die Kirschessigfliege günstige Bedingungen finden, geht das zu Lasten der Trauben. Ich habe in unseren Weinbergen schon viele Völker verschiedener Insekten kommen und gehen sehen – ein dauerhaftes Problem mit bestimmten Störenfrieden gab es nie. Das Ökosystem reguliert sich bestens selbst. Diese Eigenschaft des Weinberges würde ich mit dem Einsatz eines Insektizides schlagartig verlieren. Deshalb werden bei TESCH keine Insektizide eingesetzt. Im Gegenteil: entlang von neu gepflanzten Weinbergen legen wir Blühstreifen an. Das wird der Öffentlichkeit meist als aktive Insektenschutz-Maßnahme verkauft. Dafür ist der Anteil dieser Wiesen an der Gesamtfläche aber zu klein. Das Insektenschutzgebiet muss im Prinzip die Gesamtfläche bzw. der ganze Weinberg sein. Wenn der Weinberg neu gepflanzt ist, ist die Fläche extrem artenarm. Da kann sich erst mal gar nichts von selbst regulieren. Entsprechend instabil ist die anfängliche Situation. Also helfen wir dem neuen Weinberg mit seiner natürlichen Nachbarschaft auf die Sprünge. Aus der mehrjährigen Wiese wandern immer die Insektenarten ein, die gerade im Weinberg die besten Bedingungen finden. Und das sind meistens die Feinde unserer Schädlinge. Und nun doch noch eine unangenehme Tatsache: wenn nun ein gewisser Anteil unserer Trauben der Kirschessigfliege oder dem Traubenwickler zum Opfer fallen, dann zahlen unsere Kunden die Zeche. Die umweltschonende Bewirtschaftung unserer Weinberge geht nämlich zu Lasten der Effizienz. Aber ich denke, das ist es uns allen wert! (Text © by Dr. Martin Tesch | Foto © by Niklas Sander)


EXOTIK

Wenn es wärmer wird, verschieben sich dann nicht die Klimazonen? Hat das keine Konsequenzen für den Weinbau? Warum mache ich dann keine Experimente mit exotischen Rebsorten oder südländischen Rotweinen? Nun – an unserer nördlichen Lage auf dem Planeten Erde (ca. 50. Breitengrad), ändert auch die Klimaerwärmung nichts. Wir erwarten, dass es auch in Zukunft immer wieder kühlere Perioden geben wird. Man denke an die 60er oder 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Und dann würden die Trauben der südlichen Rebsorten hier bei uns nicht ausreifen. Ich glaube, dass wir uns einfacher mit den bewährten Rebsorten an wärmere Jahre anpassen können als zu versuchen, gute Weine aus unreifen Früchten zu produzieren. Deshalb bleiben für uns Riesling, Weiß- und Spätburgunder die erste Wahl der Rebsorten. Die Ergebnisse des Jahrgangs 2018 ermutigen mich auf diesem Weg. (Text © by Dr. Martin Tesch | Foto © by Niklas Sander)


COOL CLIMATE

Die Nahe ist eines der nördlichsten Weinbaugebiete der Welt. Auf Englisch heißt der Fachbegriff dafür „Cool Climate“ und die bewährte Rebsorte dafür ist natürlich der Riesling. Aber wird es denn nicht immer wärmer? Gilt das auch noch für die kommenden Jahre? Deshalb arbeite ich seit Jahren an neuen weinbaulichen Konzepten: Beschattung der Böden durch die Rebanlagen, Beschattung der Trauben, Minimierung der Verdunstung. Damit haben wir schon viel erreicht. In extrem trockenen Jahren führt auch ein bewährtes Rezept, wie tief wurzelnde, alte Rebstöcke zum Erfolg. Es ist also eine Mischung aus alten und neuen Ideen, die den Charakter meiner Weine erhält. Der heiße und trockene Sommer 2018 war praktisch die Nagelprobe für diese Arbeitsweise – das Ergebnis macht uns zuversichtlich. (Text © by Dr. Martin Tesch | Foto © by Dr. Martin Tesch)


LEBEN UND LEBEN LASSEN

Über das Pflanzenvernichtungsmittel „Glyphosat“ wurde in den letzten Monaten ausführlich in den Medien berichtet. Die Substanz ist praktisch in allen Lebensmitteln nachweisbar, da das Mittel flächendeckend in vielen Kulturen eingesetzt wird. Auch im Weinbau spielt Glyphosat bei der Bekämpfung von Unkräutern, die unter dem Rebstock wachsen, oft eine große Rolle. Die Fachleute sind sich nicht sicher, ob diese Substanz vielleicht krebserregend ist. Deshalb gab es eine heftige Diskussion um deren Wiederzulassung. Aus unserer Sicht ist in dieser Debatte ein ganz wichtiger Punkt vergessen worden. Glyphosat und andere Herbizide wirken gut gegen Wildpflanzen. Die „Unkräuter“ in der landwirtschaftlichen Kultur sind jedoch die Lebensgrundlage für fast alle anderen Organismen im Ökosystem. Bei der Umsetzung der Biomasse im Zuge der Kultivierung oder als Wirtspflanzen bei der Fortpflanzung. Praktisch die gesamte Biodiversität hängt am Gedeih der „Unkräuter“. Diese natürlichen Kreisläufe werden durch die überragende Wirkung der Pflanzenvernichtungsmittel unterbrochen. Im Weinberg hat das vielfältige Bodenleben entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Reben und die Weinqualität. Deshalb werden im Weingut TESCH generell keine Unkrautvernichtungsmittel wie Glyphosat eingesetzt! Die Arbeit unter den Rebstöcken wird bei uns mechanisch verrichtet. Diese Methode lässt genug Lebensraum für die anderen Organismen im Weinberg. Auch wenn es zeit- und personalintensiver ist, so sind wir dennoch der Meinung, dass unsere Generation nachhaltig denken muss. (Text © by Dr. Martin Tesch | Foto © by Dr. Martin Tesch)


LEICHTGLAS

Seit der Abfüllung des 2015er Jahrgangs verwenden wir die neuste Generation von extrem leichten Weinflaschen. Wenn sie eine der neuen Flaschen ausgetrunken haben, wird Ihnen auffallen, wie leicht diese im Vergleich zu herkömmlichen Glasflaschen ist. Bei der Produktion, beim Recycling und beim Transport dieser High-Tech-Produkte werden viel weniger Rohstoffe und Energie als bei herkömmlichen Flaschen verbraucht. Diese Einsparungen zum Wohle unserer Umwelt liegen je nach Länge der Transportwege zwischen 15 und 20%. Nach dem Genuss sollten die Flasche und der Drehverschluss immer zusammen entsorgt werden. Glas und Aluminium werden bei der Wiederverwertung automatisch sauber voneinander getrennt und recycelt. Das ist oft nicht der Fall, wenn Glas und Verschluss getrennt entsorgen werden. Die Recyclingquote der modernen TESCH-Verpackungen (Glas / Aluminium / Papier / Pappe) liegt damit bei über 98%. (Text © by Dr. Martin Tesch | Foto © by Christof Mattes)
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Sehr gut

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